Das erste diesel-elektrische U-Boot der Scorpène-Klasse in Malaysia. Foto: Wikimedia
Argentinien hat eine vorläufige Vereinbarung mit Frankreich über den Kauf von drei U-Booten der Scorpène-Klasse im geschätzten Wert von 2 Milliarden US-Dollar sowie vier Offshore-Patrouillenbooten für 278 Millionen Euro bestätigt.
Die Ankündigung erfolgte während des offiziellen Besuchs des argentinischen Präsidenten Javier Milei beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Buenos Aires.
Ein erster Schritt in einem langfristigen Plan
Der argentinische Verteidigungsminister Petri betonte, dass sich die Vereinbarung noch in einem frühen Stadium befindet. Er erklärte, dass „dies keine Vereinbarung ist, die die Regierung in den kommenden Monaten bekannt geben wird“. Laut Petri würden die Lieferungen, selbst wenn der Vertrag unterzeichnet wird, frühestens Mitte 2025 beginnen, und die Lieferung der U-Boote würde etwa fünf Jahre dauern.
Wiederherstellung der U-Boot-Kapazitäten
Das Hauptziel der Anschaffung der Scorpène-U-Boote besteht darin, die U-Boot-Kapazitäten Argentiniens wiederherzustellen, die nach dem Verlust des U-Boots ARA San Juan im Jahr 2017 stark beeinträchtigt wurden. Die Tragödie, bei der 44 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, markierte einen kritischen Punkt für die argentinische U-Boot-Flotte. Die neue Anschaffung stellt einen bedeutenden Schritt zur Modernisierung und Erweiterung der maritimen Verteidigung Argentiniens dar.
Das U-Boot ARA San Juan auf dem Marinestützpunkt Buenos Aires im Mai 2017. Foto: Flickr
U-Boote der Scorpène-Klasse
Entwickelt von der französischen Naval Group, sind U-Boote der Scorpène-Klasse bekannt für ihr modulares Design, das Anpassungen an die Anforderungen der Marine ermöglicht. Sie sind ausgestattet mit:
- Sechs Torpedorohren mit einem Kaliber von 533 mm;
- Kapazität für 18 schwere Torpedos, Seezielflugkörper wie den SM-39 Exocet oder bis zu 30 Seeminen;
- Diesel-elektrischem Antrieb und luftunabhängigem Antriebssystem.
Die Scorpène-U-Boote können Geschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten unter Wasser erreichen, bis zu 350 Meter tief tauchen und je nach Variante bis zu 50 Tage ohne Auftauchen operieren. Diese fortschrittliche Technologie macht sie zur bevorzugten Wahl vieler Marinen weltweit.
Internationale Erfahrungen mit der Scorpène-Klasse
U-Boote der Scorpène-Klasse sind bereits in mehreren Ländern im Einsatz:
Chile: Zwei U-Boote, die in den 2000er Jahren in Dienst gestellt wurden; Malaysia: Zwei U-Boote, die zwischen 2009 und 2010 geliefert wurden; Indien: Bau von sechs Scorpène-U-Booten im Rahmen von Projekt 75, wobei das erste, INS Kalvari, 2017 in Dienst gestellt wurde; Brasilien: Entwicklung von vier modifizierten U-Booten der Riachuelo-Klasse, das erste wurde 2018 zu Wasser gelassen; Indonesien: Hat kürzlich zwei Scorpène-U-Boote gekauft und plant eine lokale Produktion.
Erweiterung der maritimen Verteidigung Argentiniens
Zusätzlich zu den U-Booten fügen die vier Offshore-Patrouillenboote eine bedeutende Komponente zur maritimen Sicherheitsstrategie Argentiniens hinzu. Diese Schiffe werden entscheidend sein, um die Überwachung der Küstengebiete zu verstärken und die maritimen Ressourcen des Landes zu schützen.
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